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Interview mit Alexander Sennebogen Die richtigen Weichen für morgen stellen
27.08.2025

Interview mit Alexander Sennebogen

Nicht nur in den letzten Jahren hat sich bei SENNEBOGEN baulich vieles getan, auch für die Zukunft stehen viele weitere Neu- und Umbauprojekte auf der Agenda. Wir sprechen mit Alexander Sennebogen, zuständig für die Werksentwicklung und Familienmitglied der 3. Generation, über seinen Einstieg ins Unternehmen, aktuelle Projekte und Ziele.

Sie sind nun seit 2023 ganz offiziell für die Werksentwicklung im Unternehmen tätig, waren als Mitglied der Familie aber auch schon vorher involviert. Wie wurden Sie an Ihre jetzige Aufgabe herangeführt und wie läuft der Einstieg ab?

Genau wie bei meinen Cousins stand auch bei mir nie Zwang dahinter, ins Unternehmen einzutreten. Trotzdem habe ich schon als Schüler über Praktika und Ferienarbeit einen Bezug zum Unternehmen entwickelt und wenn man sich schließlich dafür entscheidet einzusteigen, freut sich die Familie natürlich umso mehr. Schon als Kind habe ich gerne Strategiespiele gespielt und mich damit beschäftigt, wie man Vorgänge effizienter gestalten kann. 

Der Bereich Produktion und Logistik lag da für mich nahe. Durch das Studium und die Arbeit in anderen Firmen habe ich umfangreiche Erfahrung sammeln können – von der Arbeit als Monteur bis hin zur Fabrik- und Materialflussplanung, in unterschiedlichen Sparten des Maschinen- und Anlagenbaus.

2023 bin ich dann als Verantwortlicher für die Werksentwicklung bei SENNEBOGEN eingestiegen und habe hier mit der Umgestaltung der Vormontage für die Großmaschinen begonnen. Zusätzlich zu solchen Projekten durchlaufe ich aktuell ein auf knapp zwei Jahre angesetztes Traineeprogramm. Dabei arbeite ich in diversen Abteilungen und lerne dort die Abläufe, allen voran aber die Leute kennen. Dies ist nicht nur auf persönlicher Ebene besonders wertvoll, sondern wichtig, um später zu wissen, wie bestimmte Prozesse wirklich laufen und wer die jeweiligen Ansprechpartner sind.

Was kann man sich denn genau unter Werksentwicklung vorstellen? 

Grundsätzlich versteht sich unter Werksentwicklung alles, was einen Umbau oder einen Neubau an einem Standort betrifft, sprich, neue Maschinen, Gebäude sowie grundlegende Investitionen in Infrastruktur und sonstiges. 

Wir bei SENNEBOGEN investieren gerne antizyklisch. Das heißt, wir investieren genau dann, wenn der Markt schwächelt, um uns für den kommenden Aufschwung zu wappnen. So haben wir auch momentan diverse Großprojekte am Laufen. Zum Beispiel den Wareneingang in Wackersdorf, den wir modernisieren. In der ersten Phase wurde bisher die Intralogistikhalle komplett eingehaust und mit einer Fußbodenheizung versehen. Außerdem wurde eine neue LKW-Fahrbahn gebaut. Nach und nach ertüchtigen wir nun das komplette Gelände, das einfach schon mehr als 30 Jahre alt ist und über das schon viele tausend Maschinen gefahren sind. 

In der zweiten Phase integrieren wir noch ein Kleinteileregal, ein Pick-bylight-Regal, analog zu Straubing. Auch im Werk 2 in Straubing wird seit Juli modernisiert. Plan ist es, den kompletten Wareneingang auf die Nordseite zu versetzen. Dadurch werden neue Lagerflächen geschaffen und es lässt sich eine zusätzliche Ausfahrt über das Nachbargrundstück realisieren, sodass die LKW nicht mehr drehen müssen. Der freigewordene Platz ermöglicht es uns, die Intralogistik neu zu gestalten. Es können Bereitstellungsflächen eingesetzt werden, allen voran erhöht sich aber der Sicherheitsfaktor in der Produktion, da es bedeutend weniger Begegnungen zwischen Staplern, Ameisen, LKW etc. geben wird.

Sie haben es ja schon angedeutet, aber nun noch etwas weiter gefasst: Wie hat sich SENNEBOGEN in den letzten Jahren verändert und welche Pläne gibt es für die Zukunft?

Eine der größten Herausforderungen, aber auch Chancen, ist die Globalisierung. Herausfordernd sind die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden, die je nach Ländervorschriften, Einsatzgebiet und persönlicher Präferenzen die Maschinen konfigurieren. Diese Komplexität fordert nicht nur die Technik, sondern auch die Beschaffung und die Produktion. Überall muss das Knowhow im Umgang mit den Varianten vorhanden sein. Das erfordert eine hohe Grundqualifikation und viel Erfahrung der Mitarbeiter, denn ohne die geht es nicht. 

Nicht nur das Maschinenportfolio wächst, auch die Maschinen selbst werden größer, und das Handling der Teile immer herausfordernder – sowohl im Werk als auch der Transport. Dementsprechend werden die Standorte stetig erweitert, durch größere und/oder zusätzliche Hallen. In Bezug auf den Versand wollen wir zum Beispiel den klimafreundlicheren Wasserweg vermehrt nutzen. Durch die Abhängigkeit von äußeren Einflüssen ist die Verschiffung der Maschinen gar nicht so leicht und wird nicht immer funktionieren, aber das vor kurzem genehmigte Schwerlastterminal im Hafen Straubing wird zumindest die Verladung bedeutend einfacher machen. 

"Allgemein arbeiten wir mit Hochdruck an der Klimaneutralität all unserer Standorte bis 2030. Wir investieren extrem viel in dieses Thema, setzen Hackschnitzelheizungen, intelligente LED-Beleuchtung und PV-Anlagen ein. Außerdem verfolgen wir das Ziel, weniger Diesel zu nutzen und greifen stattdessen auf Batteriespeicher, E-Stapler, E-Autos und den elektrischen Routenzug zurück."

 

Alexander Sennebogen
Familienmitglied der 3. Generation
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Ein aktuelles Projekt ist beispielsweise, eine alternative Lösung für die Heizung der Montagehallen zu finden. Zudem wollen wir den Product Carbon Footprint und den Company Carbon Footprint ermitteln. Das heißt, was unsere Standorte und Maschinen insgesamt an CO2 verursachen. So kann man nicht nur besser vergleichen, sondern dem Ausstoß konkret entgegenwirken. Zudem treiben wir die Digitalisierung unserer Produkte und des Unternehmens selbst voran, durch Projekte in Richtung Remote-Steuerung der Maschinen oder durch die Einführung des neuen ERP-Systems: das größte interne Projekt in der Firmengeschichte. Man sieht, Pläne für die Weiterentwicklung des Unternehmens gibt es viele. Man könnte diese Liste noch beliebig fortsetzen.

Werksentwicklung_A.SENNEBOGEN

Sie vertreten SENNEBOGEN oft nach außen, welche SENNEBOGEN Attribute sind Ihnen hierbei wichtig zu vermitteln?

SENNEBOGEN ist und bleibt ein nahbares Familienunternehmen, und wir als Familie wollen dem ein Gesicht geben. Wir denken langfristig, in Generationen und in Partnerschaften. Das bedeutet, wenn wir einen Neukunden gewinnen, wollen wir diesen über eine lange Zeit begleiten: Von der Projektierung, über den Kauf hinaus, bis zur Betreuung im After Sales. Dabei soll er keine langen Kontaktwege haben, sondern wir wollen kundennah und greifbar sein.

Was uns zudem auszeichnet, ist nach wie vor der Sondermaschinenbau. Wir wollen individuell und hands-on auf die Aufgabenstellungen unserer Kunden eingehen und die beste Lösung generieren. Unser Gegenüber soll spüren, dass er uns wichtig ist, dass wir das Beste für ihn geben, und dass er durch seinen Kauf letzten Endes auch Teil der SENNEBOGEN-Familie wird. Gleiches gilt für mich auch in Bezug auf die Mitarbeiter und Lieferanten. Auch sie werden durch ihr Engagement Teil der Familie.

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Ganz persönlich: Was begeistert Sie privat?

Das lässt sich bei mir ganz einfach auf zwei Dinge herunterbrechen: Sport und Natur. Ich bin sehr sportaffin, spiele seit vielen Jahren Fußball und Inlinehockey. Generell habe ich gefühlt alles, was mit Sport zu tun hat, schon einmal ausprobiert. Außerdem bin ich gerne draußen unterwegs bzw. in der Natur, sei es zu Hause im Wald oder auf Reisen. Ich reise dann gerne in Länder, die keine allzu typischen Urlaubsländer sind, wie Namibia, Malta, Lappland oder das Baltikum – unfassbar schöne Städte und Landschaften, die man nur empfehlen kann.